Die Route des Princes d' Orange
Der Col de Perty ist ein Gebirgspass von 1.302 Metern und gehört zu einem der Höhepunkte der >Route des Princes d'Orange<, die je, nachdem aus welcher Richtung kommende- von Orange (Vaucluse), über Buis-les-Baronnis (Drôme) nach Orpierre (Hautes-Alpes) führt. Ihre Enstehungsgeschichte reicht weit bis in die Antike zurück. Der Name führt ins Mittelalter, als die Tochter des Hauses >Les Baux<, das die Prinzen von Orange (1115-1702) stellte, ihren Cousin Baron d'Orpierre im Jahre 1386 heiratete. Die Route des Princes d'Orange markierte die Ländereien beider Häuser zwischen Orange und Orpierre. Im 17. Jahrhundert fiel die Straße im Religionskrieg zurück an Frankreich. Erst im Jahre 1956 wurde sie unter der Anwesenheit des Barons von Boetzelaer und dem Präfekten von Vaucluse für den touristischen Betrieb wieder eröffnet als Erinnerung an ihre historische Vergangenheit.Das Kletterparadies
Einige wenige Kilometer hinter Eyquians liegt Orpierre das ehemalige Lehnsgut, ein verschlafenes Bergdorf umgeben von malerischen Felswänden.Vor einigen Jahren wurde die Gemeinde vom Klettersport entdeckt und ist heute ein beliebter Treffpunkt für Sportler aus aller Welt, nicht zuletzt dank des milden Klimas mit weniger als 80 Regentage pro Jahr. Das Kletterparadies befindet sich 120 Kilometer südlich von Grenoble und gehört mit seinen 330 Einwohnern dem Landkreis >Hautes-Alpes< an.
Die Alfa Giulia verzaubert!
Um sicherzugehen, dass ich mich auch auf der 'Route des Princes d'Orange' befand, habe ich in Orpierre angehalten und auf dem Dorfplatz geparkt.Mit meiner Landkarte bin ich in ein Restaurant an der Ecke marschiert und habe dort nachgefragt.
Der Kellner dort meinte, ich müsse nur geradeaus über die Berge fahren und in einem netten Plausch fragte er mich, ob denn der Alfa Romeo zu mir gehören würde.. Es stellte sich heraus, das mein Auto und ich schon länger beobachtet wurden! Der italienische Chef des Restaurants "Le Portrait" schien völlig verzaubert von der Alfa Giulia zu sein. Neugierig fragte er mich, ob das Auto denn schon auf dem Markt sei, er hätte es noch nie gesehen und warum ich als Deutsche ein italienisches Auto fahren würde und kein deutsches.. Er selbst fuhr einen tiefergelegten BMW und suchte einen neuen, sportlichen Wagen..
Obwohl das Lokal schon geschlossen war, zauberte die Küche für mich dennoch eine große Portion Salat nach mediterraner Art. Danke an "meine Giulia"!
Auffahrt zum Pass des Col de Perty
Gut einige Kilometer hinter Laborel weist eine elektronische Anzeigetafel den Weg zum Pass. Glücklicherweise stand dort ein "Ouverte".Der schmale, asphaltierte Feldweg schlängelt sich munter 9 Kilometer den Berg hinauf, über karge Vegetation, schroffe Felswände und unbersichtliche Kurven. Hochgewachsene, schlanke Bäume säumen hin und wieder mal die Straße, wohl stellvertretend für die fehlenden Sicherheitsplanken.
Der Wettergott meinte es nicht gut mit uns, die Belohnung auf der Passhöhe waren nebelverhangene Berge.
Enge Haarnadelkurven
Hinab ging es die 12,5 Kilometer lange Strecke mit extrem scharfen Haarnadelkurven bei leichtem Regen in gemütlichen Tempo, denn es war mein erster <Col> und ich mußte mich erst mal 'warm fahren'. In der Alfa Romeo Giulia Super wurde eine Multilink- Hinterachse aus viereinhalb Elementen mit neu patentierter Technologie verbaut, um die bestmögliche Kontrolle, Bodenhaftung, Stabilität sowie Stoßdämpfung zu gewährleisten. Der abschüssige, glatte Feldweg schien geradezu perfekt für ein erstes Herantasten.Und siehe da, das Auto lag trotz Regen sicher auf der glatten Straße, die Unebenheiten des Weges schüttelten mich nicht durch, ich mußte nur noch lenken um durch die engen Kurven zu kommen. Aber auch, um den entgegen kommenden Autos in den Kehren Platz zu machen, die mit hoher Geschwindigkeit an mir vorbeisausten.
Übungsschauplatz der Rallye Fahrer
Der Col de Perty ist nicht nur ein beliebter Übungsschauplatz für Ralley Weltmeister wie z.b. Sebastian Ogier um Reifen und Motoren zu testen, sondern ist seit 1973 fester Bestandteil der Monte Carlo Rallye. Bereits mehr als zwölfmal Mal wurde der Berg von den waghalsigen Piloten angefahren, die vielen Bremsspuren auf der Passhöhe zeugen davon.Die Schafherde
Das Wetter wurde immer schlechter, nebelig, regnerisch, windig und grau als aus einer Kurve am Fuße des Berges eine weiße Schafherde aus dem Nichts auftauchte.Lange bevor die Schafherde uns einkesselte, fingen sämtliche Sicherheitssysteme an, Alarm zu schlagen: die vordere und hintere Bewegungserkennung, das Serien Kollisionswarnsystem (FCW), vielleicht auch das vorrausschauende Fußgänger-Notbremssystem..
Ich grüßte freundlich den älteren Herrn der im Jeep die Schafe begleitete und staunend an mir vorbeifuhr, denn es verirren sich sicherlich nicht allzu oft deutsche Kennzeichen in solch einsame Gegenden.
Das Naturschauspiel
Ich bin der 107 Kilometer lange Strecke, die sich unter der Bezeichnung D65/546 auf der Landkarte wiederfindet bis nach Entrechaux gefolgt und dann über die 'Route de la vie Romaine' auf die D 938 Richtung Carpendras weitergefahren.Es ist eine wunderschöne Strecke mit vielen engen Kurven und Gassen in romantischen Bergdörfern.
Ein einzigartiges Naturschauspiel von Regen, Sturm, Sonne, blauer und grauer Himmel, sowie leichter Nebel wechseln sich minütlich ab, hinter jedem Tal ein noch schrofferer Berg, eine weitere Gebirgskette, ein weiterer Weinberg, kilometerlange Olivenhaine mit Toskana Flair mitten in Südfrankreich.
Ankunft in Mallemort
Rechtzeitig vor Anbruch der Dunkelheit erreichte ich am frühen Abend endlich Mallemort in der Provence und meine Unterkunft auf dem Gut "Mas de la croix de fer".Ich bin einige Male im Kreis gefahren, denn es gibt keine Hausnummer und die Koordinaten, die ich bekommen hatte, konnte ich nicht in das Navi eingeben. Am besten der Avenue de la Fontaine folgen und nach einiger Zeit kommt hinter einer kleinen Brücke eine weiße Aufschrift mit D23C auf dem Straßenbelag und genau daneben liegt das Anwesen.
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